Skizze zur Ausstellung "Ein röhrender Hirsch …",
Horst Gläsker — 1985
AUSZÜGE
1985
Ein röhrender Hirsch ist doch kein Kitsch!
(Objekte, Zeichnungen, Malerei)
1993
recherche — Horst Linn
Petry-Kirche, Dortmund
1994
KLEINGELD — Victor Bonato
(Objekt- geschredderte Originalscheine der D-Mark)
1997
0044.UK — Junge britische Kunst
2000
Farben des Lichts — Günter Dohr
Petry-Kirche, Dortmund
2011
Bolero — Projekt
(an international art project on the move)
artbolero.de
2015
Belgische Wochen
(Objekte, Zeichnungen, Malerei)
2016
Lichteinfall
Detlef Hartung – Georg Trenz
GANZ KONKRET. MIT EINEM AUGENZWINKERN.
Eine Galerie, ist eine Galerie ...
Vor mehr als 35 Jahren die erste Ausstellung. In einem kleineren Staat, einer anderen Zeit mit nur drei Fernsehprogrammen, wenigen Computern und ganz sicher ohne Handys. Seitdem hat sich einiges verändert. Hier in Dortmund. Und überall im Umgang mit Bildern. Doch vieles ist noch genauso wie es 1981 war. Die Freude am Entdecken hat sich erhalten und uns an mittlerweile fünf Standorte begleitet. Genauso wie das Zeigenwollen. Das Ausstellen. Deshalb ist die Galerie eine Galerie, ist eine Galerie und kein Kunsthandel.
Da soll etwas passieren zwischen dem Bild, der Skulptur und dem Betrachter. So finden wir unsere Künstler. Nicht durch Vita, Akademieabschluss oder Zugehörigkeit zu einem Trend.
Das Etikett: Konkrete Kunst ...
Trotzdem hat sich über die Jahre ein Profil ergeben. Ein Etikett: Konkrete Kunst. Das findet sich in Reden, Katalogen und den vielen Zeitungsartikeln. Es passt zu unseren Ausstellungen der langjährigen Galeriekünstler Friedhelm Tschentscher, Diethelm Koch, H.D. Schrader, Gert Handschin und natürlich Horst Linn. Es würdigt die Kooperationen, die wir für „unsere“ Künstler erreicht haben. Und es erinnert an die frühen Jahre der Galerie, als sie sich mit der Entscheidung für Konkretes bewusst gegen die expressiven Gesten der damals „Jungen und Wilden“ aus dem Rheinland entschied.
Victor Bonato — Wucher- ungen
(Werk aus der Ausstellung: Kleingeld), 1994
... nur die halbe Wahrheit
Doch die Beschreibung „Konkrete Kunst“ ist von Anfang an nur die halbe Wahrheit gewesen. Denn in der ganzen Zeit zählen beispielsweise Günter Dohr sowie die Konzeptkünstler Jean-Christophe Nourisson und Claire Maugeais zum Programm. Genauso wie die Belgian connection zu Willo Gonnissen, der die Galerie dank des BOLERO-Projekts (2011) und zuletzt der Belgischen Wochen einen weiten, europäischen Horizont verdankt.
Und auch die große Überblicksausstellung formidable, bei der 1993 Künstler der Galerie und Gäste wie Timm Ulrichs oder Jürgen Paas vertreten waren, dokumentiert, wie gleichgültig uns Ismen sind.
Die reine Lehre hätte uns schlicht gelangweilt. Auch wenn potenzielle Kunden mitunter verwirrt sind, Exkursionen in die Welt jenseits der puren Formen gehören einfach dazu. Genauso wie ein selbstironisches Augenzwinkern, wenn zum Beispiel Victor Bonato Geldscheine schreddert und dieses „Kleingeld“ 1994 in der Staufenstraße als streng geometrische Objektserie präsentiert.
Hirsche, Briten, Autobahnleitplanken ...
Wie weit die Neugierde der Galerie reicht, zeigt sich bereits 1985, als wir noch am ersten Galeriestandort in der Carl-von-Ossietzky-Straße österreichische Künstler einladen, einem tierischen Leitmotiv des Heimatkults nachzuspüren: „… ein röhrender Hirsch ist doch kein Kitsch.“ Und 1997 (mittlerweile in der Martinstraße), als „oo44 uk“ mit Unterstützung des British Council fünf junge britische Konzeptkünstler vorstellt. Und 2003, als Horst Linn aus malerischen Kunstpostkarten das konkrete Potenzial Caspar David Friedrichs buchstäblich „herausschneidet“.
Natürlich hat es ebenfalls mit persönlicher Neugierde zu tun, dass Horst Linn gleichzeitig sein fünf Meter hohes „Kreis-Objekt“ aus Autobahnleitplanken zeigen konnte. Dass dort in den Räumen am Heiligen Weg weitere Großskulpturen von H.D. Schrader, Thomas Klegin, Frederic Geurts und Markus Mussinghoff gezeigt werden. Oder dass die Lichtkonzeptkünstler Hartung und Trenz jetzt mit der Galerie zusammenarbeiten und am heutigen Standort in der Gerberstraße ihren LICHTEINFALL umsetzen.
Günter Dohr — das Meer, 2000, Petry Kirche (Dortmund)
... Bilder für den konzentrierten Blick
Bei jeder der über 150 Ausstellungen stand und steht die Begeisterung fürs Möglichmachen am Anfang. Wir wollen zeigen, wie sich „unsere“ Künstler auf eine Idee konzentrieren, sich reduzieren, einen Gedanken bei uns und nicht selten für unseren Raum durcharbeiten: Konsequent. Klar. Ohne Schnick-Schnack. Ganz Konkret.
Das verbindet die unterschiedlichen Temperamente, ist unser Programm. Und soll es bleiben. Denn ja, wo Bilder allgegenwärtig sind und der Blick sich schützend zerstreut, findet das konzentrierte Bild nur noch schwer Liebhaber, zahlende zumal. Aber war das jemals anders? Mal spielte die Wirtschaft nicht mit, mal schaute der Trend weg. Schwer war es immer. Unsere Kunst braucht Aufmerksamkeit, das macht sie kostbar. Das haben wir gelernt. Und so finden wir Menschen mit offenen Augen.
Horst Linn — Distanz, 2003, Wasserturm/Heiligerweg
DIE KÜNSTLER
Victor Bonato
Josef Bücheler
Frank JMA Castelyns
Stephen Cone Weeks
Caroline Coolen
Günter Dohr
Angela Flaig
Paul Gees
Frederic Geurts
Willo Gonnissen
Gert Handschin
Thomas Klegin
Sigrid Kopfermann
Horst Linn
Jean-Georges Massart
Claire Maugeais
Jean-Christophe Nourrisson
Dirk Rathke
Rita Rohlfing
Peter Sansom
HD Schrader
Anna Solecka
Peter Weber
Frederic Geurts — Raum Konzepte, 2002, Wasserturm/Heiligerweg
HD Schrader — Stahl Komposition, 2002
Jean-Christophe Nourrisson — 2003, Wasserturm/Heiligerweg
Stephen Cone Weeks — Bed, 2009
Gert Handschin — Lago Maggiore, 2011
Belgische Wochen — Objekte, Zeichnungen, Malerei, 2015
Der Raum! Die Kunst! — Roland Geissel, Willo Gonnissen, Horst Linn, 2017
Der Raum! Die Kunst! — Roland Geissel, Willo Gonnissen, Horst Linn, 2017
Horst Gläsker — Skizze zur Ausstellung "Ein röhrender Hirsch …", 1985
GANZ KONKRET. MIT EINEM AUGENZWINKERN.
Eine Galerie, ist eine Galerie ...
Vor mehr als 35 Jahren die erste Ausstellung. In einem kleineren Staat, einer anderen Zeit mit nur drei Fernsehprogrammen, wenigen Computern und ganz sicher ohne Handys. Seitdem hat sich einiges verändert. Hier in Dortmund. Und überall im Umgang mit Bildern. Doch vieles ist noch genauso wie es 1981 war. Die Freude am Entdecken hat sich erhalten und uns an mittlerweile fünf Standorte begleitet. Genauso wie das Zeigenwollen. Das Ausstellen. Deshalb ist die Galerie eine Galerie, ist eine Galerie und kein Kunsthandel.
Da soll etwas passieren zwischen dem Bild, der Skulptur und dem Betrachter. So finden wir unsere Künstler. Nicht durch Vita, Akademieabschluss oder Zugehörigkeit zu einem Trend.
Das Etikett: Konkrete Kunst ...
Trotzdem hat sich über die Jahre ein Profil ergeben. Ein Etikett: Konkrete Kunst. Das findet sich in Reden, Katalogen und den vielen Zeitungsartikeln. Es passt zu unseren Ausstellungen der langjährigen Galeriekünstler Friedhelm Tschentscher, Diethelm Koch, H.D. Schrader, Gert Handschin und natürlich Horst Linn. Es würdigt die Kooperationen, die wir für „unsere“ Künstler erreicht haben. Und es erinnert an die frühen Jahre der Galerie, als sie sich mit der Entscheidung für Konkretes bewusst gegen die expressiven Gesten der damals „Jungen und Wilden“ aus dem Rheinland entschied.
... nur die halbe Wahrheit
Doch die Beschreibung „Konkrete Kunst“ ist von Anfang an nur die halbe Wahrheit gewesen. Denn in der ganzen Zeit zählen beispielsweise Günter Dohr sowie die Konzeptkünstler Jean-Christophe Nourisson und Claire Maugeais zum Programm. Genauso wie die Belgian connection zu Willo Gonnissen, der die Galerie dank des BOLERO-Projekts (2011) und zuletzt der Belgischen Wochen einen weiten, europäischen Horizont verdankt.
Und auch die große Überblicksausstellung formidable, bei der 1993 Künstler der Galerie und Gäste wie Timm Ulrichs oder Jürgen Paas vertreten waren, dokumentiert, wie gleichgültig uns Ismen sind.
Die reine Lehre hätte uns schlicht gelangweilt. Auch wenn potenzielle Kunden mitunter verwirrt sind, Exkursionen in die Welt jenseits der puren Formen gehören einfach dazu. Genauso wie ein selbstironisches Augenzwinkern, wenn zum Beispiel Victor Bonato Geldscheine schreddert und dieses „Kleingeld“ 1994 in der Staufenstraße als streng geometrische Objektserie präsentiert.
Hirsche, Briten, Autobahnleitplanken ...
Wie weit die Neugierde der Galerie reicht, zeigt sich bereits 1985, als wir noch am ersten Galeriestandort in der Carl-von-Ossietzky-Straße österreichische Künstler einladen, einem tierischen Leitmotiv des Heimatkults nachzuspüren: „… ein röhrender Hirsch ist doch kein Kitsch.“ Und 1997 (mittlerweile in der Martinstraße), als „oo44 uk“ mit Unterstützung des British Council fünf junge britische Konzeptkünstler vorstellt. Und 2003, als Horst Linn aus malerischen Kunstpostkarten das konkrete Potenzial Caspar David Friedrichs buchstäblich „herausschneidet“.
Natürlich hat es ebenfalls mit persönlicher Neugierde zu tun, dass Horst Linn gleichzeitig sein fünf Meter hohes „Kreis-Objekt“ aus Autobahnleitplanken zeigen konnte. Dass dort in den Räumen am Heiligen Weg weitere Großskulpturen von H.D. Schrader, Thomas Klegin, Frederic Geurts und Markus Mussinghoff gezeigt werden. Oder dass die Lichtkonzeptkünstler Hartung und Trenz jetzt mit der Galerie zusammenarbeiten und am heutigen Standort in der Gerberstraße ihren LICHTEINFALL umsetzen.
... Bilder für den konzentrierten Blick
Bei jeder der über 150 Ausstellungen stand und steht die Begeisterung fürs Möglichmachen am Anfang. Wir wollen zeigen, wie sich „unsere“ Künstler auf eine Idee konzentrieren, sich reduzieren, einen Gedanken bei uns und nicht selten für unseren Raum durcharbeiten: Konsequent. Klar. Ohne Schnick-Schnack. Ganz Konkret.
Das verbindet die unterschiedlichen Temperamente, ist unser Programm. Und soll es bleiben. Denn ja, wo Bilder allgegenwärtig sind und der Blick sich schützend zerstreut, findet das konzentrierte Bild nur noch schwer Liebhaber, zahlende zumal. Aber war das jemals anders? Mal spielte die Wirtschaft nicht mit, mal schaute der Trend weg. Schwer war es immer. Unsere Kunst braucht Aufmerksamkeit, das macht sie kostbar. Das haben wir gelernt. Und so finden wir Menschen mit offenen Augen.
Günter Dohr — das Meer, 2000, Petry Kirche (Dortmund)
Horst Linn — Distanz, 2003, Wasserturm/Heiligerweg
Victor Bonato — Wucher- ungen
(Werk aus der Ausstellung: Kleingeld), 1994
AUSZÜGE
1985
Ein röhrender Hirsch ist doch kein Kitsch!
(Objekte, Zeichnungen, Malerei)
1993
recherche — Horst Linn
Petry-Kirche, Dortmund
1994
KLEINGELD — Victor Bonato
(Objekt- geschredderte Originalscheine der D-Mark)
1997
0044.UK — Junge britische Kunst
2000
Farben des Lichts — Günter Dohr
Petry-Kirche, Dortmund
2011
Bolero — Projekt
(an international art project on the move)
artbolero.de
2015
Belgische Wochen
(Objekte, Zeichnungen, Malerei)
Jean-Christophe Nourrisson — 2003, Wasserturm/Heiligerweg
Stephen Cone Weeks — Bed, 2009
DIE KÜNSTLER
Victor Bonato
Josef Bücheler
Frank JMA Castelyns
Stephen Cone Weeks
Caroline Coolen
Günter Dohr
Angela Flaig
Paul Gees
Frederic Geurts
Willo Gonnissen
Gert Handschin
Detlef Hartung – Georg Trenz
Thomas Klegin
Sigrid Kopfermann
Horst Linn
Jean-Georges Massart
Claire Maugeais
Jean-Christophe Nourrisson
Dirk Rathke
Rita Rohlfing
Peter Sansom
HD Schrader
Anna Solecka
Peter Weber
Gert Handschin — Lago Maggiore, 2011
Frederic Geurts — Raum Konzepte, 2002, Wasserturm/Heiligerweg
HD Schrader — Stahl Komposition, 2002
Der Raum! Die Kunst! — Roland Geissel, Willo Gonnissen, Horst Linn, 2017
Galerie Anne Voss © 2023, Impressum/Datenschutz
Galerie Anne Voss © 2023, Impressum/Datenschutz